Entdeckungsreise

Peter Brüning – Straßenwand

12.11.2020
Peter Brüning, Straßenwand, 1968, Spanplatten, Polyester, Nirosta, bemalte Eisenbleche, elektrische Anlagen, 330 x 580 x 90 cm Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: Carl Brunn

In Reihe gesetzte Punkte, schwarz-weiß gestrichelte Linien und Kreissegmente in unterschiedlichen Ausführungen: Ab etwa Mitte der 1960er-Jahre wecken schematische Symbole der alltäglichen Gebrauchsgrafik das Interesse des Künstlers. Besonders in den Piktogrammen der Verkehrszeichen und der Kartografie entdeckt Brüning die ideale Verbindung von abstrakten und konkreten Darstellungsmustern. Eine Formensprache, die sich als deutsche Pop Art etablieren sollte. 

Straßen, Ampeln und Verkehrsschilder, reduziert auf Symbole für den zweidimensionalen Raum, überführt Brüning wieder zurück in plastische Objekte und entwickelt dadurch eine neue Art der Landschaftsdarstellung. Dabei steht Straßenwand mit den konisch sich verjüngenden Schlangenlinien, den Spiegelflächen und den orangefarbenen Lichtern im Hintergrund für den sich stauenden Verkehr in Ballungsgebieten. Neben dem Verweis auf die Veränderungen der modernen Industrielandschaft verbirgt sich hinter diesem „Chaos“ aber auch der Ausdruck einer neuen Reiselust.

AT