Bon Voyage!

Fabian und Fred

22.03.2021

Ein lyrischer Beitrag zu Fabian Knecht – Fred spuckt in den Pazifik
von Joachim Stier, Literaturbüro Euregio Maas-Rhein

Fabian und Fred 

Fred, 
nah am Abschied, kindlich 
klammert ihn seine Mickey-Mouse Decke. 
Fabian hält ihm das Glas hin: 
Wer in einen Fluss spuckt, der kommt wieder, 
wer in ein Meer spuckt, den nehmen die Wellen mit, 
der geht nicht unter, 
der wird getragen werden. 
Fred. 
Für ihn reiste Fabian an den Ozean, 
der Frieden macht. 
Ein Versprechen. 
 
Von West nach Ost. 
Über die zerfurchte Dame Kontinent 
über das Bärenland, 
unter dessen Harnisch Melancholie die Weite da draußen beäugt, 
an die Wurzel des Tages nach Tsu . 
Tsu. 
Tsu, in dem die Wellen ankern. 
Dreinamig endet dort eine Heldenfahrt. Einer 
trägt einen Krieger, 
Yamato Takeru, 
über Berge, gegen Eisregen, durch weite Ebenen. 
Während sein Herz über den Himmel fliegt, 
werden seine Beine müde, werden zu Rudern, zu Krummstäben. 
Angekommen. Er stirbt. 
 
Fabian 
er geht einen Schritt weiter, 
die Küste des Pazifik. 
Wellen sind Nachen, 
ihre Schäume Segel 
und ihr Passagier ist jetzt Fred. 
 
_________________________ 
Anm. zu Yamato Takeru u. Tsu: „Kojiki“, Schrift der Mythologie des frühen Japans (um 712 n. Chr. niedergeschrieben); darin: Eroberung von Mie durch den Krieger Yamato Takeru; in der Präfektur Mie liegt die Stadt Tsu.