Lothar Baumgarten – Interstate 40 crossing, […]

Das Schicksal indigener Völkergruppen Amerikas steht subtil im Mittelpunkt der Carbon-Serie von 1989. Vier Monate reiste Lothar Baumgarten durch die Vereinigten Staaten, um ein fotografisches Essay über die Pionierleistung bei der Besiedlung des Landes zu dokumentieren. Signalanlagen, Stahlbrücken und Zugschienen als Verweise auf den industriellen Erfolg durchschneiden die weiten Landschaften, den Lebensraum anderer Menschen. Die Fotografien verbildlichen das Aufeinandertreffen zweier Kulturen mit völlig anderen Zielen und Lebensvorstellungen. Die privaten Firmen, die Kapital aus dem „neu entdeckten“ Lebensraum schlugen, verewigt Baumgarten in den Titeln. 

30 Jahre später haben die Fotografien nicht an Aktualität verloren, im Gegenteil: Das Trauma ganzer Völker in Nordamerika steht auch für andere Orte, wo rücksichtsloser Fortschritt teilweise gerade erst beginnt.

AF