Bon Voyage!

Natürlich reisten und reisen wir zur Kunst, um etwas Interessantes zu finden, besonders außerhalb der etablierten Kunstorte.

13.03.2021

Ein Interview mit Sibille und Dietmar Spiegel, den Leihgebern des Hefts zu Stanley Brouwn – THIS WAY BROUWN.

Wann und wie ist das Heft zum Fluxus-Festival der Neuen Kunst, in dem sich auch der Beitrag zu THIS WAY BROUWN von Stanley Brouwn befindet, in Ihren Besitz gelangt?

Unser Beitrag zu der Ausstellung Bon Voyage! ist die Seite THIS WAY BROUWN aus dem Heft zum FluxusHappening FESTIVAL DER NEUEN KUNST am 20. Juli 1964 im AudiMax der TH Aachen.

Als Architekturstudierende an der RWTH Aachen waren mein Mann und ich im Jahr 1964 direkt beteiligt an dem jetzt legendären Fluxus-Ereignis, nicht nur als Zuschauende, sondern auch als Akteur(in) auf der Bühne. Meinen Mann z. B. sehen Sie auf dem Cover des Katalogs Wollt ihr das totale Leben – Fluxus und Agit-Pop der 60er Jahre in Aachen, – eine Ausstellung von Adam Oellers und mir kuratiert im NAK im Jahr 1995, – als er sich mit anderen Kommilitonen in die gelbe Farbe von Wolf Vostell auf dessen Kommando fallen ließ. Mich sehen Sie auf dem Bild auf Seite 75 in Aktion im Stück von Emmett Williams.

Also ist es wohl selbstverständlich, dass wir noch ein Heft von diesem Ereignis haben, in dem auch der Beitrag von Stanley Brouwn enthalten ist.

Welche Bedeutung hat das Werk für Sie?

Das Ereignis von 1964 hat uns indirekt immer wieder begleitet, z. B. auch durch den Kontakt mit Joseph Beuys, mit dem wir die Partei DIE GRÜNEN auf NRW- und Bundesebene gegründet und ihn dann 1980 nach Aachen zu einem Vortrag eingeladen haben.

Speziell die Seite THIS WAY BROUWN aus dem Heft bekommt aber erst jetzt für uns durch die Ausstellung eine besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung und erinnert uns wieder an die doch sehr innovativen und künstlerisch aufregenden frühen 60er-Jahre, auch in Aachen. 

Stanley Brouwn, THIS WAY BROUWN, 1964, Xerografie, 30 x 21 cm, Dietmar und Sibille Spiegel, Aachen, Foto: Carl Brunn

Reisen Sie für die Kunst oder zur Kunst?

Wir freuen uns, in einer Stadt zu leben, die an drei Kulturregionen grenzt; natürlich reisten und reisen wir zur Kunst, um etwas Interessantes zu finden, besonders außerhalb der etablierten Kunstorte.

Gibt es in Ihrer Sammlung weitere Werke, die mit dem Thema Reisen zu tun haben?

Es gibt bei uns viele besondere Dinge, die uns an unsere Reisen erinnern, aber keine Werke mit dem Thema Reisen. Im Moment ist „die Seite“ ins Ludwig Forum gereist und wir können sie nur digital sehen.