Politische Reise

A. R. Penck – Der Übergang

17.12.2020
A. R. Penck, Der Übergang, 1963, Öl auf Leinwand, 94 x 120 cm, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: Carl Brunn

Das Strichmännchen bestreitet einen riskanten Weg. Ähnlich einem Seiltänzer geht es über einen fragilen, schmalen Steg. Flammen lodern ihm aus dem Abgrund entgegen. Die Malweise von A. R. Penck erinnert an prähistorische Höhlenmalereien, wodurch es ihm gelingt, eine Bildsprache mit hohem Wiedererkennungswert zu etablieren. 

Inhaltlich konzentriert er sich auf die komplexe Fragestellung der Teilung Deutschlands und die damit verbundene Suche eines Individuums nach seinem Platz innerhalb eines gesellschaftlich gespaltenen Gefüges. Schon zur Entstehungszeit von Der Übergang galt das Gemälde als politische Metapher für die Teilung der beiden deutschen Staaten. Für den Künstler wird Der Übergang zur persönlichen Realität: 1980 siedelt Penck von Dresden nach Köln, ehe ihn sein weiterer Weg nach Großbritannien führt.

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