Letzte Reise
Gérard Garouste – La barque de Phlégyas et ses gardiens
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In Dante Alighieris Göttlicher Komödie ist Phlegyas der Fährmann, der die Verstorbenen in seiner Barke über den Totenfluss Styx in den Hades befördert. Obwohl diese Figur nur kurz Erwähnung findet (VIII / 17–21), wird die Überfahrt in der bildenden Kunst immer wieder thematisiert.
In der filigranen Bronze von Gérard Garouste wird die Barke um zwei galionsartige Wachen ergänzt, die auch bei Dante Erwähnung finden: einen Engel als Wächter des Fegefeuers, der Dante dazu aufruft, sich von seinen Sünden zu befreien, ehe er ein Tor durchschreiten darf, und – an der Schwelle zum Paradies – die Wächterin Matelda, die Dante in Empfang nimmt. Die Barke steht symbolisch für die letzte aller Reisen, den Übergang vom Leben zum Tod. Hier wird der Beginn eines Weges dargestellt, der als Läuterung der Seele aufgefasst werden kann.
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Ausstellung
Bon Voyage!
Reisen in der Kunst der Gegenwart
13. November 2020 – 16. Mai 2021