Timm Ulrichs im Interview über die Bedeutung von Reisen, Fantasie und die letzte Reise.
Im Mittelpunkt des OEuvres von Timm Ulrichs steht oft der Künstler selbst, nicht etwa aus Narzissmus, sondern aus der Konsequenz konzeptioneller Überlegungen, denn eine Trennung zwischen Kunst und Leben ist für ihn undenkbar.
Duane Michals fügt seit den 1960er-Jahren mehrere Fotoaufnahmen zu zeitlich ablaufenden Sequenzen zusammen. Oftmals unter Einbeziehung von Textelementen thematisieren seine phantasievoll und teils phantastisch inszenierten Bildproduktionen Zeit und Kosmos, Traum, Spiritualität und Tod.
Die Aufnahmen, die Fabian Knecht in seiner Arbeit Fred spuckt in den Pazifik anbietet, sind nüchtern und bewegend: In einem Berliner Hospiz lässt Knecht den todkranken Fred in ein Glas spucken, um dieses 16 Tage später über dem Pazifik wieder zu entleeren.
Die fortlaufende Serie der Cimetières [Friedhöfe], mit denen Jean-Olivier Hucleux 1972 auf der Documenta 5 in Kassel vertreten ist, wird fünf Jahre später um Friedhof V aus der Sammlung Ludwig erweitert.
In Dante Alighieris Göttlicher Komödie ist Phlegyas der Fährmann, der die Verstorbenen in seiner Barke über den Totenfluss Styx in den Hades befördert. Obwohl diese Figur nur kurz Erwähnung findet (VIII / 17–21), wird die Überfahrt in der bildenden Kunst immer wieder thematisiert.
In dunkler Kammer liegt auf einem jadefarbigen Papyrus-Boot eine aufgebahrte Gestalt, ein Mischwesen mit menschlichem Körper und Tierkopf. Zwei wolfköpfige Gestalten, mit Pfeil und Bogen bestückt, sind am Eingang postiert.
Brennend auf dem Scheiterhaufen, eingepackt in den Baumkronen oder den Vögeln zum Fraß dargeboten: Wie ein Mantra inszeniert Matthew Day Jackson seinen Tod Jahr für Jahr aufs Neue und immer entsprechend einem anderen Beerdigungsritus.
In einfachen schwarzen Linien beschreibt Walter Dahn eine Figur, die sich mit beiden Händen den Mund aufreißt. Der Blick in den Schlund offenbart einen Totenkopf, von dem sich die Figur versucht zu befreien.
Die letzte Etappe geht jeder Mensch allein. Obwohl der Tod zum Leben gehört, existiert er nur in unserer Vorstellung. Niemand weiß, wie es ist, zu sterben. Niemand weiß, wann, wo und wie der Tod eintreten wird.