Dani Ploeger im Interview über das Reisen in Grenzgebieten, Fliegen als „trash time“ und seine nächste Reise.

Vera Sous im Interview über die Ahoi-Gruppe und den Einfluss auf ihre eigene künstlerische Arbeit.

Sven Johne im Interview über ein stilles Zeugnis und eine Selbsteinschätzung.

Manaf Halbouni im Kurzinterview.

Jerry Frantz über seine Begegnung mit Gräfin Ermesinde II. von Luxemburg und den Auftrag, einen Staat zu gründen.

Das seit 2013 fortlaufende Projekt Frontières Fluides, fluid boundaries fokussiert die Migrations- und Transitbewegungen zwischen Europa und Nordafrika, um die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Kolonialismus und der europäischen Migrationspolitik zu hinterfragen.

Reversion bedeutet Umkehrung. Das Bild einer farbigen Frau, die uns entgegenblickt, die uns infolge einer unaufgearbeiteten Kolonialpolitik nahezu vorgeführt wird, ist keine Seltenheit.

Vera Sous erschafft Reisebilder von hohem persönlichem und emotionalem Wert, denn in ihren handgestickten Bildern, Büchern und Objekten verarbeitet sie die Fäden von Kleidungsstücken, die Flüchtlinge auf ihrer Flucht getragen haben.

Er ist bis zu vier Meter hoch, engmaschig und schließt mit gerolltem Nato-Stacheldraht ab. Es ist dieser Draht, versehen mit rasiermesserscharfen Klingen, der jede Grenze für Flüchtlinge unüberwindbar macht.

Das Strichmännchen bestreitet einen riskanten Weg. Ähnlich einem Seiltänzer geht es über einen fragilen, schmalen Steg. Flammen lodern ihm aus dem Abgrund entgegen.

Katrin Ströbel im Interview über den Wechsel von Sichtweisen und dem Erleben von Grenzen.

Sven Johne dokumentiert in 47 Faults between Calais and Idomeni seine Reise durch Europa, wobei jedes Foto, versehen mit Ort, Datum und Uhrzeit, für eine Station steht.

Nowhere is Home nimmt Bezug auf die Pegida-Demonstrationen des Jahres 2015.

Jerry Frantz proklamiert 2008 die mobile Botschaft der sich im ständigen Exil befindlichen République Libre de Clairefontaine im Eupener IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst. Ausgestattet mit Fahne, Wappen und Nationalhymne, verteidigt die Republik als primäres Ziel die absolute Gedanken- und Ausdrucksfreiheit.

Eine fast weiße Kugel hängt in einer Vitrine. Lediglich der typische Meridian verweist noch auf die ursprüngliche Darstellung der Welt als Globus.

Auf dem Boden verteilt liegen rund 300 gebrauchte, ausschließlich blaue Kleidungsstücke in einem ansonsten leeren Raum. Bereits ein kurzer Blick auf die abstrakte wie konzentrierte Installation von Kader Attia genügt, um das Ausmaß der Arbeit zu begreifen, räumlich wie inhaltlich.

Francis Alÿs beschäftigt sich in vielen seiner Werke mit dem Thema des Reisens. Das Motiv der Fortbewegung ist ein wichtiges Prinzip seines künstlerischen Handelns.

Dass sich die Kunst nicht allein darauf beschränkt, auf politische und gesellschaftliche Missstände nur aus der Distanz zu reagieren, zeigen die künstlerischen Positionen der dritten Etappe. Mit hohem persönlichem Einsatz und Engagement reisen die Künstler*innen direkt vor Ort in die Krisengebiete.